[...] Z.Z.
versuchen wir in unserem Lande eine relative Ordnung in System der alternativen
marxistischen Ausbildung zu bringen. Unser Ziel ist die Arbeit des Systems zu
optimisieren. Da haben wir die folgenden Probleme.
I. Wir haben
kommunistische Mehrparteilichkeit (ich weiss nicht, ob solches Wort im Deutschen
gibt; es wuerde freilich besser (so meine ich) das mit dem Wort "Sektierertum"
zu nennen). Das klingt im Deutschen leider nur veraechtlich, aber auf dem Russischen
die Erscheinung, die mit dem Wort "Sektierertum" bezeichnet ist,
klingt nicht nur obligatorisch und nicht nur immer negativ.
Sektierertum
ist historisch objektiv notwendige Stufe der Entwicklung der Bewegung, und von
dieser Seite soll man diese Erscheinung auch positiv betrachten. So oder anders,
aber davon entsteht das Problem, dass Mitglieder von Gruppen ("Parteien"),
die (die letzten) Seminare fuehren, einfach nicht wissen von anderen
Seminaren, die in der denselben grossen Stadt wie z.B. Moskau, Leningrad usw
existieren. Und die Leitung von Zirkeln ("Parteien") ist nicht
interessiert daran, Information ueber Seminare zu verbreiten. Sie brauchen
fanatische Nachfolger von Sekten, sondern nicht Freidenker, Dissidenten, die (so
glaubt die Leitung) die Arbeit von Seminare zerstoeren koennen. Die Sekten
("Parteien") haben schon eigene Ideologien, meist von denen schon vor
dem August 1991 voellig vorbereitet wurden, und seitdem nur in nebensaechlichen
Einzelheiten veraendert werden sind.
Im grossem und
ganzen zeichne ich zwei Hauptrichtungen in der linken Opposisionsbewegung aus.
Die Nachfolger der ersten Richtung sind Epigone des Leninismus (Stalinisten,
Trozkisten, Hojaisten, Maoisten uae.). Vertreter der zweiter Richtung
versuchen sich auf dem autentischen Marxismus, vor allem auf Leninismus, zu
gruenden. Wenn ich mich nicht geirrt habe, unsere
Gruppe und eure Vereinigung gehoehren zu der zweiten Richtung, die viel kleiner,
bekannt und einflussreicher ist, als die erste Richtung.
Ich schaetze fuer
die groesste Gefahr fuer unsere Richtung die Tendenz, sich in vulgaere
theoretisch, organisatorisch und politisch impotente Sektanten umzugestalten. Es
ist leider zu sehr leicht zu machen. Unvergleichend leichter, als etlich wirkend
zu bleiben. Diese Gefahr prinzipiell basiert sich, meiner Meinung nach, auf der
Unfaehigkeit oder auf der nicht genuegenden Faehigkeit die Augaben des Kampfes
fuer Sozialismus und fuer Demokratie zu bestimmen und zu trennen. Vertreter der
ersten Richtung haben keine blosse Ahnung davon, dass diese Aufgaben ihre
eigene Spezifik haben und oft sehr stark unterscheiden. Das fuehrt in Praktik
systematisch zu ganz schlechten Resultaten. In Praktik versuchen sie fuer
Sozialismus "im allgemeinen" zu kaempfen. Das Wort "Demokratie"
ist in der heutigen ehem. UdSSR sehr nicht popular. Jede, sogar die kleinste,
"Partei", die zu der ersten Richtung gehoehrt, geht davon aus, dass alles
mit Theorie und mit praktischen Aufgaben des Kampfes klar ist: nur diese
"Partei" hat alles richtig bestimmt, die tadellose Doktrine
vorbereitet, und jetzt bleibt es nur praktisch
zu taetigen, fuer Sozialismus zu kaempfen.
Dafuer braucht
man in die erste Reihe, dass die oppositionell gelaunten Menschen in die "Partei"
eintreten und als ihre Mitglieder organisiert arbeiten sollen. Aber Feinde sind
ringsumher, die stoeren. Trotzkisten sind mit dem Kampf mit Stalinisten
beschaeftigt, Stalinisten kaempfen nit Trotzkisten usw., und fuer alles anderes
bleibt fast keine Energie und Zeit.
Die praktischen
Moeglichkeiten dieser Parteien sind aber, der Regel nach, sehr arm. Sie sind
darum gezwungen vorwiegend mit Teilnahme an Demonstrationen, Meetings, Pikette
sich begraenzen. Ausserdem koennen sie in der Lage sein etwas zu verlegen und zu
verbreiten und theoretische Seminare zu fuehren. Einige von ihnen nehmen
ausserdem Teil an verschiedenen politischen Auswahlen. Es waere alles.
Sie stellen
nicht vor und sind sogar nicht in der Lage ihre Taetigkeit systematisch
vorzustellen. Sie sind nicht in der Lage klar zu bestimmen, was bezieht sich zum
Kampf fuer Demokratie und zum Kampf fuer Sozialismus, welche Augaben der ersten
und der zweiten Gruppe am wichtigsten sind und welche fast ganz nicht wichtig.
Fuer "Parteien" ist nur das einzige klar, naemlich, dass erfolgreiche
praktische Arbeit nur von ihr selbst, schlechterfalls unter ihrer unmittelbaren
Leitung, gemacht werden kann.
Darum
beschaeftigen sie sich mit nebensaechlichen Sachen von geringer politischen
Bedeutung, Resultate ihrer Taetigkeit sind enttaeuschend, die Bewegung wird
immer wieder kleiner an Menschenkraft und schwaecher im praktischen Einfluss auf
reale Politik.
Ich glaube,
dass die zweite Richtung, zu der wir gehoehren, von diesen Fehlern frei ist oder,
wenigstens, frei sein muss. Unsere Hauptaufgabe also ist, realistisch und
maximal konkret globale Tendenzen der Entwicklung des Kapitalismus und des
antiimperialistischen Kampfes einzuschaetzen. Davon werden die praktische
Aufgaben fuer internationelle antiimperialistische Bewegung folgen. Weiter,
ausgehend davon, soll man dieselbe Tendenzen und Aufgaben in einzelnen Regionen
und Laendern der Welt fuer einzelne nationale Abteilungen des Weltproletariats zu
bestimmen.
Dabei soll man
genau vorzustellen, was sich naemlich zu Aufgaben des Kampfes fuer Sozialismus
bezieht und was zu Aufgaben des Kampfes fuer Demokratie. Diese Aufgaben sollen
nicht vermischt und verwechselt werden. Ausgehend davon soll man auch klar die Bedeutung von
einzelnen konkreten Aufgaben zu bestimmen. Als Resultat sollen wir einen klaren
Plan der praktischen Taetigkeit zu bekomen. Das werde ich tausendmal wiederholen,
bis Menschen das endlich verstehen werden.
Ich erklaere das. Wie ich schon geschrieben
habe, ist die Mehrheit der Teilnehmer der linker
Opposition sogenannte Patrioten. In vielen Aktionen vereinigen sie sich normalerweise
mit offenen ausserst rechten Kraeften, die sich auch Patrioten nennen. Sie
halten fuer ihr gemeinsames Ziel Wiederherstellung der Sowjetunion. Fuer
sie ist es nicht besonders wichtig, dass dieser Staat nicht ganz proletarisch,
genau gesagt, gar nicht proletarisch, d. h. gewoehnlicher buergerlicher Staat,
wird. Sie halten in diesem Zusammenhang fuer das wichtigste, dass sie zusammen
mit offenen Nazisten volksfeindliche Regierung herabstuerzen und eine neue
Ordnung aufstellen werden. Fuer das beste Verfahren dazu halten sie den Weg der
politischen Wahlen auf allen Ebenen. Sie halten auch fuer wichtig gleich jetzt
fuer Verbesserung der Lage der Arbeiter zu kaempfen. D.h. dass volkstuemliche
Deputierten, falls sie gewaehlt werden, ums Wohl des Volkes kuemmern wuerden.
Sie wuerden die sozial-oekonomische Lage des Landes stabilisieren, damit das
Leben der Arbeiter nicht zu schwierig wuerde.
Dieses Program
halten unsere linke Patrioten fuer sozialistische und kaempfen von diesem
Standpunkt mit allen antipatriotischen Kraeften: mit Trotzkisten (so nennen sie
alle Teilnehmer der linker Bewegung, die sich selbst nicht fuer "Patrioten"
halten), mit heimlichen Zionisten (lies: mit Juden), mit Gegner der Russischen
Orthodoxen Kirche und, am letzten Ende, mit volksfeindlisher "demokratischer"
Regierung. Es ist sehr wichtig, dass das Wort "Demokratie" bei uns
weitgehend ein etliches Schimpfwort wurde, weil moderne Machthaber voellig sein
Sinn entstellt haben. Die linken Oppositionaere nicht nur nicht schaetzen,
sondern sogar hassen buergerliche Freiheiten. Sie sind nicht imstande zu
verstehen, dass diese Freiheiten maechtige Mittel im Kampf fuer Sozialismus sind.
Darum man kann
sagen, dass es in der ehem. UdSSR linke antiklerikale, feministische,
oekologische usw. Bewegungen ueberhaupt nicht gibt. Mit anderen Worten, gibt es gar
keine Mittel der Arbeit mit Massen ausser oben vorgestellten "Parteien".
Daraus folgt die Aufgabe, die von zwei Teilen besteht: erstens, die Partei, die
gueltiges Program der Taetigkeit vorschlagen kann, zu bilden, und, zweitens,
gleichzeitig breitere allgemein sozialistische und demokratische Bewegungen zu
bilden und zu entwickeln. Den zweiten Teil der Aufgabe kann man praktisch
buchstaeblich heute machen. Mit dem ersten Teil ist die Sache viel mehr
komplizierter und schwieriger.
Wozu man
ueberhaupt dringend eine neue arbeitsfaehige kommunistische Partei braucht?
Warum passen nicht die Parteien dazu, die schon existieren? Die erste Reihe der
Ursachen habe ich schon vorgestellt. Stellen wir weiter vor, dass die
Enthusiasten, die richtig die Aufgaben des modernen Kampfes fuer Sozialismus und
Demokratie verstehen, nicht parteilich organisiert, vereinzelt in konkreten
Richtungen (Antiklerikalismus, Feminismus usw.) zu arbeiten beginnen. Ich habe
beabsichtigt bisher in dieser Reihe nicht die Arbeiterbewegung genannt. An und
fuer sich kann sich die demokratische Bewegung, einschliesslich die
Arbeiterbewegung, falls sie nicht genug konsequent und zweckmaessig ist, in
Werwirklichung der sogenannten "kleinen Taten" umgstalten und sogar
schaedlich fuer Kampf fuer Sozialismus und nuetzlich fuer heutige Machthaber
werden. Darum ist der erste Teil der allgemeinen Aufgabe nicht weniger wichtig.
Es ist ganz
leicht etwas, was einem Program aehlich ist, zu dichten, eine Dutzend Freunde zu
sammeln und mit ihnen die Bildund einer neuen bewusst impotenten Patei zu
verkuendigen. Das habe ich seit 1986 mehrere Dutzende Male gesehen. Ich glaube,
dass Misserfolge darum passierten, dass objektive und subjektive Bedingungen
fuer Entstehung von Partei bisher nicht vorhanden waren. Dafuer sollten
bestimmte Prozesse vor sich gehen und ziemlich lange Zeit verfiessen. Ich meine,
dass sogar jetzt Moment der Verkuendigung einer gueltigen Partei noch nicht nah
ist. Z.Z. koennen und sollen wir, die Menschen, die die Lage und eigene
allgemeine Aufgaben so verstellen, nur entsprechende Vorarbeit machen. Es gibt
solche Menschen und solche Arbeit gemacht ist, gluecklicherweise, schon in Dauer
einiger letzten Jahre. Wir sind nicht zahlreich, und unsere praktische
Moeglichkeiten sind aermlich, aber trotz alledem machen wir ziemlich grosse
Arbeit.
Wir alle verstehen, dass keine Rede von Partei ohne haltbarer theoretischer Base sein
kann. Das ist die allerwichtigste Frage. Unsere Theorie kann selbst und fuer
sich soviel man will kompliziert, umreichend und schwer fuer Verstehen sein. Das
wichtigste ist, dass sie richtige, einfache, klare und gut mobilisirende
Losungen zu ausarbeiten erlaube. Dafuer braucht man, seinerseits, moeglichst
mehrere gueltige intellektuelle Kraefte zu finden und zu akkumulieren, sie mit
den befriedigenden Kommunikationsmitteln, ueberhaupt mit ertraeglichen
Arbeitsbedingungen, zu versorgen und ihnen konkrete genug Arbeitsaufgaben zu
bestimmen und zu geben. Man braucht, mit anderen Worten, in die erste Linie
eigenartige intellektuelle Fabrik zu bauen. Davon soll alles beginnen.
Bis dem August
1991 haben wir beinahe hunderte Tausende Akademiker, Professore und Dozenten
gehabt, die sich lebenslang mit gesellschftlicher Theorie beschaeftigt hatten.
Schon damals aber war riesige Mehrheit von ihnen faktisch nicht nur fruchtlos,
sondern direkt schaedlich. Seitdem ist 10 Jahre verfliesst, und viele etlich
prominente Humanitarien sind aus dem Leben gekommen. Z.Z. bleiben nicht viele
gueltige fuer Verwirklichung unsere Aufgabe Vertreter der alten sowjetischen
Schule lebendig, aber, seinerseits, gluecklicherweise auch nicht zu wenige. Es
ist schlecht, dass es zwischen ihnen keine grosse universale Wissenschaftler,
aber es gibt relativ nicht wenig ausgezeichnete Spezialisten in engen Gebieten
der Gesellschaftswissenschaft, die erfolgreich sogar jetzt in ihren Forschungen
marxistische Methodologie benutzen.
Viel schlechter
ist die Lage mit wissenschaftlicher Jugend. Die vergehende Zeit, allmaehliche
Veraenderung der intellektuellen Landschaft spielen zerstoerende Rolle da.
Seinerseits, waechst die aufrichtige schoepferische Interesse von
wissenschaftlicher Jugend mit jedem Jahr zum Marxismus.
Man muss mit
allen diesen menschlichen Ressourcen arbeiten und, ausserdem, mit verschiedenen
neu entstehenden demokratischen, einschliesslich Arbeiter-, Bewegungen. Aller
Anfang ist schwer, aber die Aufgabe ist damit erleichtert, dass es Z.Z. nicht
zuviel Menschen gibt, mit denen man unmittelbar arbeiten braucht. Darum ist die
Aufgabe, die wir fuer uns selbst bestimmt hatten, realisierbar.
Aber in seinem
ganzen, allgemeinen ist es ein sehr
grosses Projekt, das kaum eine kleine Gruppe zustande wird zu verwirklichen. Freilich
kann sogar eine nichtinternationelle Organisation diese Aufgabe ueberhaupt nicht
verwirklichen. Ich bin aber davon ueberzeugt, dass eine internationationelle
Organisation das machen kann. [...]
Es scheint mir,
wir meinen gleich, dass ein neuer grosser Durchbruch zum Sozialismus, wie
Oktoberrevolution oder Kaskade von Revolutionen am Ende des zweiten Weltkrieges,
nicht bald stattfinden soll. Ich meine keinesfalls frueher als in 10 - 15 Jahre.
Die moderne revolutionaere Ereignisse in Lateinamerika und in einigen
asiatischen Laendern, vor allem in Indonesien, koennen viel schneller zum Erfolg
bringen, und der Bau des Sozialismus kann dort beginnen, aber es wird kaum etwas
neues dem modernen Sozialismus, ich meine, der Theorie und der Praktik des
Kampfes fuer Sozialismus, zu geben. Im Resultat des Sieges der Revolutionen
werden Regime am wahrscheinlichsten entstehen, wie in Nordkorea oder in der
Tschechoslovakei (ich meine, mit Erhaltung des Praesidententums und anderer
prinzipiell wichtiger buergerlichen Instituten). Das bezieht sich nicht zum
heutigen, sondern zum gestrigen Tag des Sozialismus. Objektiv koennen wir nicht
auf etwas groesseres da rechnen. Natuerlich, revolutionaerer Kampf in
Lateinamerika, als im gewissen Sinne Sozialismus in Aktion, wird haben und hat
sogar jetzt hat eine sehr wichtige selbstaendige unternationelle Bedeutung, weil
er z.B. Demonstrationen der proletarischen Solidaritaet braucht. Ausserdem er
dient als praktischer Beweis dazu, dass Sozialismus nicht blosse Erdichtung von
Marxisten ist. Es waere aber alles positive, was diese Erscheinung heute in sich
hat.
Ich meine, dass
grosse positive fuer Sozialismus Veraenderungen in der Welt stattfinden koennen,
nachdem lateinamerikanische Revolutionen besiegen werden. Und es kann
verhaeltnismaessig bald erscheinen. Aber ich bin nicht zustande mich klarer zu
aessern. Ich kann in diesem Zusammenhang nur das einzige sagen, dass es die
Verteilung der politischen Kraeften in der ehem. sozialistischen Laendern
prinzipiell nicht veraendern kann. Positive Veraenderungen solcher Art koennen
in Prinzip im Westen passieren, aber bei uns sicher nicht.
Ehrlich gesagt,
ich befuerchte sogar, dass nahe in der Zukunft legende Erfolge von Revolutionen
in Lateinamerika zu massiver Offensive der extremal rechten Reaktion hier
fuehren koennen. Es klingt defaetistisch, nicht optimistisch, aber wir sollen
von der objektiven Wirklichkeit, sondern nicht von unseren subjektiven
Stimmungen ausgehen. Damit mein Gedanken klar zu machen, soll ich eine kleine
Einfuhrung in die Lage der linken Bewegung in der ehem. UdSSR zu geben.
1. Stalinisten,
oder Patrioten. Sie bilden kolossale Mehrheit von Mitglidern von Bewegung. Die
kolossale Mehrheit von ihnen kuemmert sich, seinerseits, um die "Rettung
des Russlands" (d.h. des Buergerregemes in Russland), um Stabilisierung der
oekonomischen und sozialer Lage im Staat, ohne revolutionaere Veraenderung der
Staatsordnung. Sie blokieren mit extremal rechten politischen Kraeften und
selbst dabei treten mit aeusserst reaktionaeren Erklaerungen aus. [...]
Die Minderheit
von ihnen, von anderer Seite, sieht von aussen aeusserst revolutionaer. Ich
meine stalinistischen Komsomol. Genau Mitglieder des letzten sind jetzt in
Kerker. Kurz und gut nenne ich diese Publik Volkstuemmler. Sie sind
selbstverstaendlich antiamerikanisch (="antiglobalistisch") gestimmt.
Praktisch aber ist es hoechst reaktionaerer Grossrusslandschauvinismus, und
nichts mehr.
Wir koennen mit
ihnen sehr wenig in sehr wenigen nebensaechlichen Initiativen zusammenarbeiten,
und wir machen das, aber es waere alles.
Unsere Aufgabe ist, diese politische Kraeften hinter sich
zu fuehren, aber wir sollen auch dabei Realisten bleiben. Bei bestimmter
Veraenderung der Lage, als z.B. die Macht wankt, koennen die Stalinisten mit
offenen extremal Rechten voellig blockieren und "national-demokratische",
"national-befreiende" Revolution zu initiieren. Es wird praktisch
extremal rechter politischer Staatsstreich sein, und extremal rechte politische
Diktatur eingefuehrt wird.
Darum ist es
praktisch fuer uns sehr schwierig an antiglobalistischen Aktionen teilzunehmen.
Dafuer brauchen wir mindestenst eigene Konzeption des Antiglobalismus, die genug
tief und klar von der entsprechenden "patriotischen" Konzeption
distanziert sei. Solche Konzeption haben wir leider z.Z. noch nicht freilich
darum, weil es fuer uns nicht die aktuelste und wichtigste Frage ist. Ich meine,
dass die Frage vom Wesen des modernen proletarischen Internationalismus z.B. z.Z.
fuer uns praktischer wichtiger ist.
2. Trozkisten,
Hodjaisten, Maoisten, Proletaristen verschiedener Art. Im grossen und ganzen
sehr wenige und einflusslose. Z.Z. unterscheiden wir hier vom Westen davon, dass
unser Kathedersozialismus unvergleichend schwaecher ist. Aber er entwickelt sich
sehr schnell und aktiv, und ich glaube, dass seine Lage im Laufe naechsten 10
Jahre aehnlich seiner Lage im Westen wird.
Ich fuehre ein
Beispiel, damit meine Position klaerer zu machen. Bei uns entstand Bewegung
"Alternativen" vor 10 Jahre. Sie war von linken Professoren Moskaus
und Leningrads begruendet: Buzgalin, Kolganov, Abramson ua. Zuerst war es
vehaeltnismaessig kleine Gruppe, nicht eigentlich Bewegung, die sich Initiative
von Kommunisten-Internationalisten genannt hatte. Vor kurzem fand staatliche
Registration von "Alternativen" als der allrussischen
gesellschaftlich-politischen Bewegung statt. Seine Leiter hoffen in kurzer
Zukunft auf Base der Bewegung eigene Partei zu begruenden.
In dieser
Zusammenhang wurde Kongress der Bewegung in Moskau gefuehrt. Und Buzgalin war
sehr erstaunt, als die Mehrheit der Mitglieder des Kongresses die Bewegung als
sozialistische, sondern nicht als kommunistische zu nennen bestimmt hatte. Und
es war fuer Mitglieder des Kongresses prinzipiell.
Selbst Buzgalin
und die Lektoren seines Kreises meinen, dass es genug ist, um Kommunisten zu
sein, nicht "Patrioten", Volkstuemmler, zu sein. Sie waenden sich an
Nachlass der Frankfurter Schule, an analytischen Marxismus, Mandragora-Erfahrung
uae. Sachen, die im heutigen Westen modern sind und fuer etlichen modernen
Marxismus gehalten werden. Aber das hiesige Publikum schaetzt es nicht mehr als
etwas allgemein linkes, sozialistisches, und das ist, ich glaube, objektiv
richtig.
Soviel ich weiss, sehr wenige Namen der modernen russischen Sozialisten im Westen
ueberhaupt bekannt sind. Das sind die Namen der Katheder-Professoren wie
Buzgalin, Kagarlitskij uae. Im Westen gibt es viel mehr von "Kommunisten"
solcher Art, aber prinzipieller Unterschied liegt daran, dass ein junger Mann im
Westen kann sagen: "Ich studiere Marxismus bei X (bekannter
katheder-sozialischer Professor, der als Kommunist gilt)".
Es ist nicht
wichtig, dass dieser Professor in der Wirklichkeit gar kein Marxist ist. Wichtig
ist es, dass man bei uns heute noch ueberhaupt nicht sagen kann. Kagarlitskij
leitet Institut fuer vergleichende Politologie, aber, erstens, das gehoehrt zu
seltensten Ausnahmen, und zweitens, selbst er sich als Kommunisten nicht
bestimmt. Er nennt sich Sozialist. Aber, ich wiederhole, die Entwicklung des
Katheder-Sozialismus geht bei uns sehr aktiv und rasch.
In Rahmen
dieses objektiven Prozesses arbeiten bei uns theoretische Seminare. Ich persoenlich arbeite aktiv in diesem
Gebiet.
Ich verstehe sehr gut, dass es sehr weit davon ist, was ich haben moechte, dass
es freilich mehr Schade als Nutzen bringen koenne, aber diese Arbeit soll
gemacht werden.
II.
1. Wir sehen
also die Notwendigkeit, die Arbeit der politischen marxistischen Ausbildung
systematisch zu fuhren. Am 24-26 April 2002 findet Konferenz
in Moskau statt, da
wird die Sektion der politischen Ausbildung arbeiten. Wir werden Vertreter von Seminare von einigen Staedten sammeln und
mit ihrer Teilnahme Gehirnsturm fuehren. Fuer uns wuerde sehr wichtig auch
Teilnahme von Vertretern von Ausland. Dafuer koennten wir euch ofizielle
Einladung machen. Die Frage ist, ob ihr wollt und konnt.
2. Die zweite
Frage/Problem besteht im Wesen, Gehalt des System der Ausbildung. Das leichteste
ist unsere Arbeit in dieser Richtung so fortzusetzen, wie es bisher ging. Ich
meine, dass wir mit Erfahrung tauschen und Rationelles davon benuetzen koennen,
aber dabei wird nichts prinzipielles veraendert. Wird es richtig oder nicht?
Eigene unsere Kraefte sind sehr gering. Maximum, was wir praktisch machen
koennen, ist es, dass wir ausgezeichnete methodische Rekomendationen schreiben
und musterhaft die Arbeit ganz weniger Seminare stellen werden. Aber unsere
Rekomendationen werden in der sichtbarer Zukunft fast keine praktische Rolle
spielen.
Muessen wir
darum das ueberhaupt machen? Oder es ueberfluessig, nutzlos ist?
Wie meint ihr?
Ich bitte um
Verzeihung fuer mein schlechtes Deutsch, mehrere Wiederholungen und andere
holprige Sachen. Ich habe keinen anderen Ausweg gehabt: Zeitnot.